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Sledge-Eishockey: Noch nie gehört?

Sledge-Eishockey gehört mit Sicherheit zur Königsklasse der Sportarten für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Spielregeln, Spielfeld, Spielverlauf und Kleidung entsprechen dem Eishockey. Anstelle der Fortbewegung auf Schlittschuhen kommen die Spieler auf Schlitten zum Einsatz.

 

Zur Fortbewegung und zum Spiel dienen 2 kurze Schläger, deren Griffenden mit Spikes besetzt sind. Kraft, Ausdauer, Geschwindigkeit und Geschicklichkeit zeichnen diesen Sport aus. Zuschauer und Sponsoren sind begeistert und es ist wie beim Eishockey, wer einmal "Blut geleckt" hat, den lässt dieser Sport nicht mehr los.

Wer kann es spielen?

Sledge-Eishockey fordert und fördert Engagement, Leistungswillen und Behauptungsfähigkeit. Grob gesagt, kommen alle sportbegeisterten Menschen, ob Mann oder Frau, mit Einschränkungen der Beweglichkeit der unteren Gliedmaßen in Frage. Also Querschnitte, Beinamputierte etc. Ein Mindestalter von 16 Jahren ist Voraussetzung; auch jüngere Sportbegeisterte können gerne mittrainieren. Eine gewisse Grundfitness ist genauso von Vorteil wie eventuell vorhandenes Spielverständnis durch andere Mannschaftssportarten. Spielerischer Körpereinsatz bis an die Grenzen der Belastbarkeit wird gefordert. Im nationalen Bereich ist es auch für Menschen ohne Handicap möglich Mitglied einer Mannschaft zu werden.

Welche Aussichten gibt es?

Überdurchschnittlicher Einsatz in Training und Mannschaftsarbeit können den Weg in die Nationalmannschaft ebnen und eröffnen die Möglichkeit zur Teilnahme an internationalen Spielbegegnungen und zur Nominierung zu den Paralympics.

Die (Erfolgs-)Geschichte

Sledge-Eishockey ist eine paralympische Sportart. Ursprünglich in den nordischen Ländern vor mehr als 30 Jahren entwickelt, wird Sledge-Eishockey mittlerweile in vielen Wintersportnationen gespielt, so z.B. in den USA, Kanada, Schweden, Norwegen, aber auch in England, Japan, Südkorea, Tschechien, Italien, Holland, Polen und Deutschland.

Im Jahr 1996 gründete Detlef Zinke von der RSG Hannover die erste deutsche Mannschaft in Hannover. Konsequente und zielgerichtete Arbeit durch Trainer, Techniker, Physiotherapeuten und andere Helfer in Verbindung mit großzügigem Sponsoring haben in 6 Jahren den Aufbau einer international erfolgreichen Mannschaft möglich gemacht. Erfolge gegen holländische, englische und norwegische Mannschaften belegen dieses. In Dresden wurde 1998 eine Mannschaft gegründet, in Bremen 1999, in Wiehl 2001 in Heidelberg 2003 und in Kamen 2005, in Adendorf (2009, früher Hamburg) und Köln (2011). Weitere Mannschaftsgründungen stehen an.

Die Bundesliga

In der Saison 2000/2001 fand der erste Ligaspielbetrieb statt. Deutscher Meister wurde seit Ligabestehen die RSG Hannover. Ein regelmäßiger Trainingsbetrieb findet heute in Bremen, Dresden, Langenhagen, Heidelberg, Wiehl und Kamen statt. Primäres Ziel ist es, in Deutschland einen regelmäßigen Ligabetrieb auszubauen. Der Raum Süddeutschland benötigt noch dringend Interessenten und Aktive. Vereinsmannschaften treten auch bei internationalen Vereinsturnieren auf.

Die Nationalmannschaft

Die deutsche Nationalmannschaft nimmt an internationalen Wettbewerben teil. Sie spielt im europäischen Raum z. B. gegen Mannschaften aus Tschechien, Schweden, Norwegen und Italien.

Bei den Weltmeisterschaft 2004 in Schweden belegte Deutschland bei seiner ersten WM-Teilnahme den siebten Rang. Bei den erstmals ausgetragenen Europameisterschaften 2005 in Tschechien wurde Deutschland nicht nur der erste Europameister, sondern schaffte damit die Qualifikation für die Paralympics 2006 in Turin. Dort schaffte die Mannschaft einen hervorragenden vierten Platz.

Bei der Verteidigung des EM-Titels 2007 scheiterte Deutschland und wurde hinter Norwegen und dem Überraschungszweiten Tschechien Dritter bei der Europameisterschaft. Bei der WM 2008 in Boston konnte das deutsche Team dann Platz 5 einfahren. Bei der WM-Teilnahme 2009 in Ostrawa/Tch wurde das deutsche Team leider nur 8. Und da man das Quali-Turnier verlor, war man für die Paralympics 2010 in Vancouver leider nicht qualifiziert. Nach dem Verpassen der Qualifikation für die Paralympics braucht die Nationalmannschaft dringend einen Erfolg auf internationaler Bühne...